nachgefragt: Großbrand

Brand_in_Schermbeck11Fragen zum Großbrand:

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

der Brand im Blumenerdenwerk Stender am 11.6.2010 löste aufgrund der heftigen Rauchentwicklung und der im Ortskern niederfallenden Brandrückstände bei vielen Bürgern die Befürchtung einer gesundheitsgefährdenden Luftverunreinigung aus.

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen bittet in diesem Zusammenhang um die Beantwortung folgender Fragen:

  1. Von wem, zu welchem Zeitpunkt und in welchen Abständen wurden Schadstoffmessungen der Luft vorgenommen?
  2. Unabhängig vom Ergebnis der Luftmessungen ist bei einem Feuer dieser Größenordnung von einer gesundheitsgefährdenden Feinstaubbelastung auszugehen. Warum wurden die Bürger erst mehr als zwei Stunden nach der Entstehung des Brandes aufgefordert, die Fenster geschlossen zu halten?
  3. Welche Erklärung gibt es für die im Ortskern niederfallenden Brandrückstände?
  4. Welche gelagerten Stoffe sind verbrannt?

Sollten Sie nicht in der Lage sein, die Fragen zu beantworten, bitten wir um Weiterleitung an die verantwortlichen Stellen.

Außerdem bitten wir darum, uns die Ergebnisse der Luftmessungen zur Verfügung zu stellen.

Stellungnahme der Gemeinde Schermbeck im Original

Stellungnahme der Grünen zum Schreiben der Gemeinde Schermbeck:

Zu 1:
Vom Ausbruch des Brandes bis zum Eintreffen des Messwagens des LANUV vergingen 4 ½ Stunden. Dies ist ein zu langer Zeitraum, da einem Brand neben den gesundheitlichen Beeinträchtigungen durch die Rauchentwicklung auch immer Gesundheitsgefährdungen durch erhebliche Schadstoffkonzentrationen bestehen können.

Zu 2:
Die Anordnung des verantwortlichen Brandmeisters war, ebenso wie die Arbeit aller Feuerwehren, engagiert und verantwortungsbewusst. Versagt hat das anschließende Katastrophenmanagement.

Im vielgehörten Radiosender WDR 2 ist die Aufforderung, die Fenster und Türen zu schließen, um 11.30 Uhr erfolgt; die Lautsprecherdurchsagen der Polizei erfolgten gegen 9.30 Uhr.

Eine gesonderte Warnung an die Schulen und Kindergärten erfolgte zu spät, denn sonst wären die Kinder der Gemeinschaftsgrundschule nicht zur Fahrradprüfung gestartet.

Zu 3 und 4:
Die Auskunft über die Brandrückstände ist nicht zufriedenstellend, ebenso wie die Auskunft über die verbrannten Materialien. Wir werden uns bemühen, hierüber detailliertere Informationen zu erhalten.

Insgesamt erscheint uns das Katastrophenmanagement, abgesehen vom Einsatz der Feuerwehr, die hier ausgezeichnete Arbeit geleistet hat, stark verbesserungsbedürftig.

Die Kreistagsfraktion von Bündnis 90 / DIE GRÜNEN wird entsprechende Anfragen an die zuständigen Stellen des Kreises richten.

Ulrike Trick

Fraktionssprecherin


Artikel kommentieren


* Pflichtfeld